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gesprengte ketten

 
Ich habe in letzter Zeit etwas ausprobiert, das meinem Leben einen völlig neuen Drall gab, etwas mit dem man Reisen ins Astral buchen konnte und dabei keine Koffer packen musste, weil alles, was man für solch eine Reise braucht immer dabei hat… sich selbst.
Dazu muss man sich ein etwas abscheulich schmeckendes, halluzinogenes, bewusstseinsveränderndes Gebräu sich einflössen, das sich Ayahuasca oder Daime nennt und aus einer Liane aus dem Dschungel und einer anderen Pflanze besteht.
Dieses Gesöff wurde ursprünglich von den indianischen Schamanen für Heilungsrituale verwendet, erlebt aber nun auch in Europa einen richtigen Aufschwung. Westlich Touristen pilgern nun auch schon in Scharren nach Südamerika, um sich im Dschungel ihre „Zivilisationsdefekte“ heilen zu lassen.
Aber ich will nun meine eigenen Trip berichten. Man wirft sich dieses Zeugs im rituellen Kontext ein, d.h. man tanzt und singt und ruft die Wächter der Astralebene an, um eine möglichst angenehme Reise zu haben. Aber solch ein Ritual ist kein Zuckerschlecken, sondern ein ziemlich heftige Erfahrung. Man hört dabei seltsame Stimmen, Surren und es entsteht eine höchst seltsame Atmosphäre, die einem Schauer über den Rücken laufen lässt. Ein junger Mann neben mir stieß scharfe Pfiffe, während sein Körper von einer Kraft gebeutelt wurde, die man sich nicht ausmalen kann. Dann fing jemand an zu brüllen wie ein Bär und hyperventilierte eine halbe Stunde lang völlig weggetreten. Ich dachte schon, dass er es nimma lang packen würde, als ich an der Wand vor ihm einen riesenhaften bärenähnlichen Schatten sah, der drohend über ihn schwebte, aber als er ihn verlassen hatte, kam er wieder zu sich und konnte sich an das meiste gar nicht mehr erinnern. Ein anderer Typ neben mir winselte wie ein kleines Kind und andere glucksten und gackernden wie aufgescheuchte Hühner. Manche werden nun diese Wahrnehmungen auf meinen etwas umnebelten Verstand zurückführen, aber ich war nüchtern und klar wie noch nie zuvor. Nach dem Ritual fühlten sich alle sehr wohl und plauderten ausgelassen. Der Typ mit dem Wolfsdämon wurde nur noch Lupo genannt ; ). Als ich zuvor bei einem anderen Ritual in die geheimnisvolle Welt dieser Liane reiste, hatte ich ganz andere Erfahrungen, weil ich es selbst zubereitet hatte und Wert darauf legte, dass es ein ziemlich abgefahrener Trunk werden sollte. Ich fühlte wie eine pulsierende Hitze an meinem Rücken hochstieg und meine Hände vor Energie strotzen. Gleichsam spürte ich meine Blockaden im Körper, die heftig pochen zu begannen und lauthals Aufmerksamkeit forderten. Danach sah ich blinkende Dschungelwesen und ein Muster, das vor meinem geistigen Auge herumwirbelte, jäh ganz intensiv wirkte und dann verebbte in einer unendlichen Dunkelheit, in der ich mich völlig allein gelassen fühlte, aber kurz darauf breitete sich ein angenehmes Glücksgefühl aus. Gerade noch mit beiden Beinen fest auf der Erde, öffnete sich eine Pforte ins Astral. Verirrte vergessene Bilder verschmolzen mit meinem Bewusstsein und erzeugten einen Strom aus Gedanken und Gefühlen, die mich mitrissen. Vor allem erkannte ich alte Beziehungsmuster, denn unerlöste, neurotische Verbindungen können die geplagten Seelen für viele Leben aneinanderketten.
zuckerwattewolkenmond meinte am 20. Mai, 11:31:
Hast ja lange nichts mehr geschrieben und dann sowas. Ich hoffe du versumpfst jetzt nicht nur noch in irgendwelchen Astralwelten. ;o) 
 

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